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Pro Balance

Bosal: Mythos, Missverständnisse und warum es die eierlegende Wollmilchsau ist

Ich sage es gleich vorweg: Das Bosal ist keine Modeerscheinung. Es ist auch kein nettes Dekoteilchen für Westernshows. Und ganz sicher ist es kein Instrument, um ein junges Pferd irgendwie „weicher“ zu machen, während man weiter mit Händen aus Stein reitet.

Das Bosal, die klassische Hackamore der Vaqueros, ist ein Werkzeug von unfassbarer Finesse. Und genau deshalb wird es so oft falsch verstanden.

Schauen wir kurz in die Geschichte: Die Vaqueros haben ihre Pferde über viele Jahre ausgebildet, bis sie in der Hackamore so fein reagierten, dass man mit zwei Fingern die schwierigsten Manöver reiten konnte. Kein Zerren, kein Reißen, keine Gewalt. Nur Balance, Nachgiebigkeit und Vertrauen. Und weil Pferde keine Stile verstehen, sondern nur gute Ausbildung, kann man diese Philosophie heute in jeder Reitweise anwenden.

Warum also ist das Bosal so genial?

Weil es biomechanisch arbeitet. Es wirkt über Nasenrücken und Unterkiefer, nicht im empfindlichen Maul. Die seitliche Einwirkung kombiniert Stellung und Biegung in einer Art, wie es kaum eine andere Zäumung tut. Vertikal hilft es dem Pferd, das Genick zu öffnen, die Oberlinie zu entspannen und sich aufzuwölben. Und vor allem zwingt es den Reiter, über Sitz, Energie und Balance zu reiten – denn mit Kraft kommst du hier nicht weit.

Hier kommt das erste Missverständnis:

„Im Bosal kann ich ja immer schön anziehen, da ist ja kein Gebiss drin.“

Falsch. Wer im Bosal zieht, lernt schnell: Das Pferd legt sich rein, wird stumpf, läuft durchs Bosal durch oder ignoriert die Hilfen völlig. Warum? Weil der Reiter dann nicht mit Körper, Sitz und Energie reitet, sondern mit den Händen zupft. Und genau dafür ist das Bosal NICHT gemacht.

Das zweite Missverständnis:

„Das Bosal ist was für Jungpferde.“

Auch falsch. Ja, es ist ein geniales Ausbildungswerkzeug, gerade am Anfang. Aber ein fein gerittenes Bosal-Pferd kann sein Leben lang so geritten werden. Ich sage immer: Wenn du das Bosal richtig verstanden hast, brauchst du die Kandare vielleicht nie.

Und jetzt kommen wir zum großen Knackpunkt: Wer kann gut im Bosal reiten?

Erfahrungsgemäß nicht zwei Greenhorns auf einmal. Ein Greenhorn auf dem Pferd braucht einen erfahrenen Reiter. Und ein Greenhorn auf dem Pferd UND im Sattel — naja, das wird schwierig. Das ist ungefähr so, als würde ein Deutschlehrer einer Schulklasse Schwedisch beibringen, ohne selbst Schwedisch zu sprechen. Viel Glück dabei.

Deshalb mein Rat: Wenn du mit dem Bosal arbeiten willst, such dir jemanden, der dich korrekt einweist. Es gibt Dinge zu beachten:

  • Die Größe und Form des Bosals
  • Die korrekte Anpassung (Shapen)
  • Die Position auf dem Nasenrücken
  • Den Sitz der Mecate, den Fiador als Sicherheitsfeature
  • Und vor allem: die eigene Hilfengebung, Balance, Timing und Energiearbeit.

Ein gut gearbeitetes Bosal lässt sich extrem fein einsetzen. Die Kombination von Nasenrücken, Unterkieferdruck, Heelknot-Bewegung und der leicht federnden Wirkung schafft eine Kommunikation, die unnachahmlich ist. Die Hilfen werden kleiner und kleiner, bis du am Ende fast nur noch denkst: „Mach mal bitte Traversale.“ Und das Pferd antwortet: „Sehr gerne.“

Fazit:

Das Bosal ist keine Geheimwaffe. Es ist ein hochpräzises Werkzeug für Reiter, die bereit sind, an sich selbst zu arbeiten. Und wer diesen Weg geht, wird erleben, wie fein Horsemanship eigentlich sein kann.

Ride with your heart!

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